27 Nov. Wie sich Jugendliche und Unternehmen auf dem Ausbildungsmarkt suchen und finden (können)
Eine aktuelle Studie „Vom Mismatch zum Match“ der Bertelsmann Stiftung und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) beleuchtet die Herausforderungen für Bewerber und Unternehmen auf dem Ausbildungsmarkt. Dazu bezieht der AGV-Geschäftsführer Manfred Baumann Stellung: „Trotz freier Ausbildungsplätze finden viele Jugendliche keinen Platz, da Unternehmen und Bewerber unterschiedliche Suchstrategien verfolgen. Während Jugendliche Plattformen wie TikTok oder YouTube nutzen, setzen Unternehmen häufig auf Facebook. Diese Kommunikationslücke sowie unterschiedliche Erwartungen an Abschlüsse und Kompetenzen verhindern ein erfolgreiches Matching. Die Studie empfiehlt Unternehmen, ihre Rekrutierungsstrategien stärker an die Mediennutzung der Jugendlichen anzupassen. “
Die Studie liefert zentrale Ergebnisse, um ihre Ausbildungsmarketing-Strategien zu verbessern:
- Nutzung von Social Media: Unternehmen setzen oft auf Facebook (71 %), während Jugendliche eher YouTube (47 %), WhatsApp (38 %) und TikTok (30 %) nutzen. Eine Anpassung an diese Plattformen könnte mehr Bewerber ansprechen.
- Persönliche Kompetenzen: Rund 75 % der Unternehmen halten persönliche Kompetenzen für wichtiger als formale Abschlüsse. Unternehmen sollten den Wert dieser Stärken in Stellenausschreibungen hervorheben, um mehr Bewerber anzusprechen.
- Berufsorientierungsangebote: Praktika gelten als wichtigstes Instrument der Berufs-orientierung. Allerdings wünschen sich 88 % der Jugendlichen Betriebsbesichtigungen, die jedoch nur von der Hälfte der Unternehmen angeboten werden.
- Attraktivität der Ausbildungsplätze: Ein gutes Betriebsklima, spannende Aufgaben und sichere Zukunftsperspektiven machen Ausbildungsplätze attraktiv. Unternehmen sollten dies in ihrer Kommunikation stärker betonen.
- Schulkooperationen: Schulpartnerschaften werden als effektiv angesehen, aber nicht von allen Unternehmen genutzt. Ein Ausbau könnte helfen, mehr Auszubildende zu gewinnen.
Die ausführliche Studie ist kostenfrei auf der Website der Bertelsmann Stiftung abzurufen: https://t1p.de/c869x