Verbraucherzentrale erfüllt Bildungsauftrag gegenüber Verbrauchern

Wieder einmal war es dem Arbeitskreis SchuleWirtschaft gelungen, die Mitglieder zu einem gleichermaßen aktuellen und ebenso spannenden Thema einzuladen: Unter dem Titel „Rechtsirrtümer im Alltag“ stand ein Gespräch in der Verbraucherzentrale Hessen e.V., Beratungsstelle Fulda, mit deren Leitenden Beraterin, Monika Bracht. Oftmals, so verdeutlichte Kornelia Brassel-Barth als stellvertretende Vorsitzende in ihrer Begrüßung der rund 25 Teilnehmer, bestehe die Auffassung in der Öffentlichkeit, über die eigenen Rechte als Verbraucher informiert zu sein.

Dabei seien gerade „Halb- und Falschwissen“ weit verbreitet. So stellten die schwer durchschaubaren Formulierungen bei Versicherungen oder Verträgen in vielen Fällen eine Überforderung für den Einzelnen dar. „Wo die Flut an Produkten und Dienstleistungen immer größer wird, erfüllt die Verbraucherzentrale somit einen Bildungsauftrag gegenüber den Verbrauchern.“ Gerade die Digitalisierung bringe immer höhere Anforderungen mit sich, Produkte verstehen zu können und um die eigenen Rechte zu wissen. Daher sei in heutigen Zeiten eine neutrale Information für die Verbraucher von großer Bedeutung.

Dass gerade Jugendliche schnell in eine Sackgasse geraten können, verdeutlichte die Expertin der Beratungsstelle Fulda und stellte in ihren Ausführungen unter anderem die Vertragsrechte im Alltag von Schülern, wie beispielsweise Fitness- oder Handyverträge, in den Blickpunkt. „Wir versuchen, die schwarzen Schafe herauszufiltern und gegen diese vorzugehen.“ Ebenso erläuterte sie die Unterschiede zwischen Shop- und Online-Verträgen. Zahlreiche Fragen ergaben sich auch aus den Themenfeldern „Vorsicht bei Fakeshops“, „Versicherungen für junge Leute“ und „Nie mehr im Minus – Finanzen selbstständig planen“.

Die Beratungsstelle, die mit sechs Experten aus den Bereichen Finanzen, Versicherungen, Gesundheit, Energie und Ernährung besetzt ist, bietet auch außerschulischen Unterricht an, um Jugendlichen den Weg in die Eigenständigkeit zu ebnen. Im vergangenen Jahr wurde das 50-jährige Bestehen der Beratungsstelle Fulda gefeiert. Gewandelt hat sich das Informationsvolumen in fünf Jahrzehnten von der damaligen Beratung zu Haushaltsgeräten und gesunder Ernährung hin zu einem breit gefächerten Spektrum, bei dem unter anderem Rechtsberatung, Kostenfallen im Internet und ebenso die Energieberatung hinzugekommen sind. Die Vorsitzende des Arbeitskreises, Angelika Bott-Werner bedankte sich abschließend für die Ausführungen, die zu vielfältigen Diskussionen angeregt hatten.